Foto: Schoepet CCBYSA 4.0 commons.wikimedia.org
Seit 2002 führen wir Maßnahmen zum Schutz des Rotmilans durch. Schwerpunkt ist dabei die Verbesserung des Nahrungs- und Nistangebotes.
Der Rotmilan (Milvus milvus) stellt für die Bundesrepublik Deutschland eine avifaunistische Besonderheit dar. Von insgesamt rund 250 Brutvogelarten ist sie die einzige Art, von der gut 50% der Weltpopulation in Deutschland brütet. Allein daraus leitet sich eine herausragende Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland und jedes einzelnen Bundeslandes für den Rotmilan ab.
In der EU-Vogelschutzrichtlinie ist der Rotmilan im Anhang 1 gelistet.
Sachsen-Anhalt nimmt sowohl mit den höchsten Dichten als auch mit den meisten Brutpaaren eine besondere Stellung ein und trägt in erhöhtem Maß eine Verantwortung zum Schutz und Erhalt dieser Greifvogelart.
im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum des Landes Sachsen-Anhalt 2014-2020 (EPLR) aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
und des Landes Sachsen-Anhalt
Ein besonderer Fokus liegt auf den Flächen des am niederländischen Modell orientierten Pilotprojekts „Kooperativer Naturschutz in der Landwirtschaft“.
Die Ergebnisse liefern Zuarbeiten für die künftige Maßnahmenplanung – im Dialog mit den beteiligten Akteuren sollen Vorschläge für innovative Maßnahmen mit einer guten Integrationsfähigkeit in die Bewirtschaftungspraxis bei gleichzeitig guter Wirksamkeit für die Art entwickelt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Projektarbeit ist die Charakterisierung der Bruthabitate und die Entwicklung von umsetzungsreifen Maßnahmen zu deren Sicherung.
In Risikogebieten werden die Hostbäume gegen Prädation durch Raubsäuger (insbesondere Waschbären) gesichert, um den Bruterfolg zu steigern.
Das Projektvorhaben wurde in enger Abstimmung mit dem Rotmilanzentrum am Museum Heineanum (Halberstadt) entwickelt. Beringungen und Besenderungen erfolgen nach Erfassung der Horststandorte im Rahmen dieses Projektes anschließend durch Mitarbeiter des Rotmilanzentrums am Heineanum.
Gleichermaßen bildet die Zusammenarbeit mit der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt die Grundlage für eine Erfassung der Habitatnutzung von Maßnahmeflächen im Modellprojekt „Kooperativer Naturschutz in der Landwirtschaft“.
im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum 2007-2013 (ELER) aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
und des Landes Sachsen-Anhalt
Es erfolgte eine Horstkartierung und Bewertung der Horstbäume. Die Bestände des Rotmilans und des Schwarzmilans wurden erfasst.
Außerdem erfolgte jährlich eine Erfassung der Nahrungshabitatflächen. Diese zeigte deutlich, dass sich das jährliche Nahrungsangebot für den Rotmilan von März bis August drastisch verschlechtert.
In Zusammenarbeit mit mehreren landwirtschaftlichen Unternehmen wurde Luzerne angebaut und zu vereinbarten Zeiten während der Aufzucht der jungen Rotmilane gemäht. Während die überwiegende Zahl der angebauten Kulturen im Jahresverlauf für den Rotmilan als Jagd- bzw. Nahrungshabitat zunehmend ungeeignet ist, bieten die Luzerneflächen nach einem Schnitt optimale Bedingungen zum Beutegreifen. Für den zusätzlichen Aufwand und etwaige Verluste durch die termingebundene Mahd erhielten die beteiligten Landwirte eine finanzielle Entschädigung.
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Im Hakelprojekt wurde wissenschaftlich untersucht, wo der Rotmilan brütet und in welchen landwirtschaftlichen Kulturen er bevorzugt jagt. Durch Flächenmanagementmaßnahmen wurde versucht, seine Nahrungsgrundlage zu verbessern. Außerdem erfolgte die Pflanzung von Feldgehölzen auf 27 km Länge.
Landschaftspflegeverband Grüne Umwelt e. V., Schwaneberg, Am Anger 4a, 39171 Sülzetal