Biotoppflege im Huy

Vorstellung des Gebietes

Inhalt

Der Huy ist ein ca. 12 km langer und 3 km breiter Höhenzug im nördlichen Harzvorland mit einer maximalen Höhe von 315 m. In dem weitgehend geschlossenen Waldgebiet und an seinem Rande befinden sich Magerrasen, Streuobstwiesen und Grünland. Seit 2011 engagieren wir uns für die Pflege dieser wertvollen Biotope.

Viele der wertvollen, meist aber kleinflächigen und ertragsschwachen Halbtrocken- und Magerrasenstandorte im Huy sind durch die agrarhistorische Nutzung, insbesondere durch die Beweidung mit Schafen und Ziegen, entstanden. Durch die Aufgabe der Bewirtschaftung in der jüngeren Vergangenheit sind sie wegen der einsetzenden Verbuschung und Verbrachung nunmehr massiv in ihrer Existenz bedroht. Die Flächen verlieren ihren Charakter als Offenlandlebensraum, zusehends verschwinden auch die wertgebenden Arten.

Paulskopfwarte , Foto: Rkass commons.wikimedia.org
Paulskopfwarte , Foto: Rkass commons.wikimedia.org

Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, hat der Landschaftpflegeverband „Grüne Umwelt“ e. V. in Kooperation mit der UNB Harz im Jahr 2011 mit der Umsetzung von Förderprojekten begonnen, um  mehrere Flächennaturdenkmäler im Osthuy sowie weiteren Flächennaturdenkmäler am Südrand des Huys zu pflegen und zu bewirtschaften.

Ziel war es, die ausgewählten Bereiche so herzurichten, dass in Zukunft eine kontinuierliche, nachhaltige und extensive Beweidung möglich ist, die den Erhalt von naturschutzfachlich wertvollen Landschaftsstrukturen als Grundlage für die vorhandene Artenvielfalt im FFH-Gebiet „Huy nördlich Halberstadt“ sichert.

2015-2017

Biotoppflege und landwirtschaftliche Nutzung

2015

Im Anschluss an das ELER-Projekt wurden die Flächen in die reguläre landwirtschaftliche Nutzung überführt. Die weitere Entwicklung der Flächen – insbesondere eine Vermeidung erneuter Verbuschung durch aufkommende Junggehölze – wurde 2015 durch Nachpflegearbeiten unterstützt. Diese Maßnahmen wurden vom Land Sachsen-Anhalt im Rahmen der Förderung von Projekten zum Schutz der Biodiversität im Jahr 2015 maßgeblich finanziell unterstützt.

Auch nach dem Ende der Förderprojekte ist der Landschaftspflegeverband beratend und begleitend im Bereich des Huy aktiv. Eine Erweiterung der Flächenkulisse ist in der kommenden Förderperiode geplant. Ziel ist eine Verknüpfung der naturschutzfachlich wertvollen Splitterflächen zu einem Beweidungsverbund, der die nachhaltige Pflege und den Erhalt durch Nutzung ermöglicht.

2017

2017 konnte im Rahmen des Umweltsofortprogramms eine Nachpflege der 2011 entbuschten Flächen durchgeführt werden.

Steinbruch am Huy vorher
Steinbruch am Huy nach der Maßnahme

2011-2014 ELER-Projekt

„Biotop-Pflegemaßnahmen in ausgewählten geschützten Biotopen im Huy“
Schwerpunkte des Projektes waren:
  • Entbuschung der zugewachsenen Flächen
  • Entwicklung und Umsetzung eines biotoptypengerechten Weidemanagements
  • jährliche Nachpflegearbeiten
Das Projekt wurde gefördert durch:

das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt  im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum 2007-2013 (ELER) der Europäischen Union und dem Land Sachsen-Anhalt

Flächen:
  • Magerrasen südwestlich Sargstedter Warte
  • FND Langer Berg
  • FND Awecksberg
  • FND „Schäferplätzchen“ 
  • FND „Fläche östlich Schäferplätzchen“
  • Magerrasen westlich Steppenrasen 
  • FND „Steppenrasen“  und Magerrasen südlich FND „Steppenrasen“ 
  • Streuobstwiese nördlich Athenstedt
  • Weinbergströpfchen
  • Maßnahmekomplex M16- Oehlertsberg
Karte der bearbeiteten Flächen

In Abhängigkeit von der Ausgangssituation wurden die Flächen zunächst entbuscht und anschließend einer biotoptypengerechten Beweidung zugeführt. Unterstützend zur Beweidung wurde der zunächst wieder aufkommende Neuaustrieb der Gehölze jährlich durch Nachpflegearbeiten beseitigt.

FND Steppenrasen vorher
FND Steppenrasen nach der Maßnahme

In enger Zusammenarbeit mit dem wirtschaftenden Schäfer und der Fachbehörde (UNB Harzkreis) wurde ein Beweidungsmanagement erarbeitet, das sowohl die naturschutzfachlichen Anforderungen der Lebensraumtypen als auch die ökonomischen Bedingungen des Schäfereibetriebes berücksichtigte. Ziele waren ein starker Biomasseentzug auf den Flächen, der Verbiss der Gehölze und die Vernetzung der teils isoliert liegenden Lebensräume durch die Beweidung. Das Management wurde jährlich an die aktuellen Bedingungen und Ergebnisse angepasst.

Schafe am Langen Berg 2012
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