Pflege des Hakelumfeldes

Vorstellung des Gebietes

Inhalt

Der Hakel ist ein bis zu 245 m hoher Höhenzug im nördlichen Harzvorland. Im bewaldeten Hakel liegt das 13 km² große Naturschutzgebiet Hakel, das auch als FFH-Gebiet „Hakel bei Kroppenstedt“ geschützt ist. Das Europäische Vogelschutzgebiet Hakel ist 64 km² groß und geht über die Grenze des bewaldeten Hakels hinaus. Das Umfeld des Hakels ist von intensiver Landwirtschaft mit großen Ackerschlägen und Strukturarmut geprägt.

In der Magdeburger Börde und dem angrenzenden Harzvorland hat es in den letzten Jahrzehnten vielfältige Veränderungen in der Bewirtschaftung und Nutzung der Landschaft gegeben. Für die Bildung großer, zusammenhängender Ackerflächen wurden Wege- und Ackerrandstrukturen entfernt. Für typische heimische Arten der offenen Agrarlandschaft (wie u.a. Feldhase, Rebhuhn und Feldhamster) ging damit ein Qualitätsverlust ihrer Lebensräume einher. Mindestens ebenso problematisch für diese Arten ist die Einengung der Fruchtfolge und deutliche Reduzierung der angebauten Feldkulturen im Gebiet.

2014-2015 Projekt Hakelumfeldpflege

Projekt „Erhalt und Pflege naturschutzfachlich wertvoller Gehölzbestände im Hakelumfeld“
Schwerpunkte des Projektes waren:
  • Baumpflege/Baumschnitt für eine gesunde Kronenentwicklung
    Pflegemahd einer jungen Streuobstwiese sowie abschnittsweise Entwicklung und Sicherung naturschutzfachlich wertgebender Krautsäume
    Entfernung von alten Baumfixierungen und bei Bedarf Erneuerung von Verbissschutzeinrichtungen
    Richten/Fixieren von Jungbäumen in Schieflage
    Nachpflanzung von Bäumen und Stäuchern an ausgewählten Standorten
    Schaffung von Kleinstrukturen, Setzen von Ansitzkrücken
Das Projekt wurde als Verbundvorhaben
gemeinsam finanziert von:
  • Lotto-Toto Sachsen-Anhalt
  • Stadt Seeland
  • Stadt Hecklingen
  • Verbandsgemeinde Vorharz
  • Verbandsgemeinde Westliche Börde
  • Landschaftspflegeverband „Grüne Umwelt“ e.V.
Projektflyer

Die Pflanzungen im Hakelumfeld befinden sich in sehr unterschiedlichen Pflege- und Entwicklungszuständen. Im Rahmen der Projektarbeit wurden dringend ausstehende Pflegearbeiten durchgeführt und Arbeiten im Sinne einer Entwicklung bzw. Aufwertung der Biotope aus naturschutzfachlicher Sicht ausgeführt.

Nachpflanzung von Bäumen und Sträuchern

Je 50 Bäume und Sträucher wurden nachgepflanzt sowie 1,2 ha Streuobstwiese und Krautsaum gemäht. Ferner wurden alte Bindungen / Fixierungen entfernt, Bäume in Schieflage gerichtet und ggf. ein neuer Verbissschutz montiert. Die Pflegemaßnahmen fanden auf 18 Flächen statt.

Obstbäume vor Baumschnitt
Obstbäume nach Baumschnitt

Verteilt über das Umfeld vom Hakelwald wurden 1.300 Jungbäume (< 20 Jahre) einem fachgerechten Baumschnitt unterzogen.

2002-2007 Hakel-Projekt

Projekt „Bewahrung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt im Europäischen Vogelschutzgebiet Hakel unter besonderer Berücksichtigung des Greifvogelbestandes und der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung mit ihrer agrarwirtschaftlichen Neuorientierung „
Schwerpunkte des Projektes waren:
  • Aufwertung und Neuanlage von Gehölzstrukturen im Umfeld des Europäischen Vogelschutzgebiets Hakel,
  • Flächenmanagementmaßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität im Europäischen Vogelschutzgebiet Hakel,
  • Wissenschaftliche Untersuchungen im Europäischen Vogelschutzgebiet Hakel
Das Projekt wurde gefördert durch:

Mittel des Landes Sachsen-Anhalt und der Europäischen Union (Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft – Abteilung Ausrichtung), der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Lotto Toto GmbH Sachsen-Anhalt und des Landesjagdverbandes Sachsen-Anhalt e. V.

Ziel des Hakelprojekts war die Erarbeitung und Umsetzung von praktischen Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den örtlichen LandnutzerInnen und den ansässigen Kommunen im Projektgebiet. Für die vorkommenden Greifvogelarten und Leitarten der offenen Landschaft sollten die Habitatqualitäten verbessert und somit der Bestand in diesem hochproduktiven Agrarökosystem gesichert werden. 

Rotmilan, Foto: Vnyyy commons.wikimedia.org
Rotmilan, Foto: Vnyyy commons.wikimedia.org

Projektpartner

Die naturwissenschaftlichen Begleituntersuchungen (Teilprojekt „Wissenschaftliche Untersuchungen im Hakel“) erfolgten durch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Zoologie. Projektinhalte zum Flächenmanagement und der Betriebswirtschaft wurden vom Regionalbüro ‚Elbtal‘ bearbeitet.

Alle am Hakelprojekt beteiligten Behörden und landwirtschaftliche Unternehmen wurden am 10.03.2006 zu einer Hakelkonferenz eingeladen. Im Rahmen dieser Konferenz wurden die Ergebnisse präsentiert und ein Vorschlag (an das Land Sachsen-Anhalt) zur langfristigen Etablierung der praktischen Maßnahmen in der Hakelregion unterbreitet, um die mit dem Hakelprojekt begonnene positive Entwicklung der Biodiversität im EU SPA Hakel langfristig fortzuführen. Im Untersuchungsgebiet wurden am Projektende fünf Aufsteller mit jeweils zwei Lehrtafeln zur Information und Präsentation des Projekts aufgestellt.

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